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Schuld und Schulden in anderen Kulturkreisen


60% der von der ZSB Beratenen sind Migranten. Dagegen verfügt keiner der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter über einen Migrationshintergrund. Es lag die Vermutung nahe, dass diese Konstellation in der Beratung überschuldeter Migranten - ganz abgesehen von sprachlichen Verständigungsschwierigkeiten - zu Zugangsproblemen, Irrtümern und vermeidbaren Konflikten führt.


Mit dem Projekt wurden folgende Ziele angestrebt:

  • Reflexion der eigenen Beratungshaltung
  • Erschließen von Informationen über kulturelle und migrationsspezifische Frage- und Problemstellungen in der Beratung
  • Überprüfung, ob strukturelle Veränderungen für eine Verbesserung der interkulturellen Beratungspraxis notwendig sind


Dem Projektauftakt im Dezember 2009 folgten bis in den Oktober des Folgejahres sieben dreistündige Workshops und ein Sondertermin mit einem externen Referenten.
Zur Projektgruppe gehörten zehn haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter der ZSB, neben Beratern auch eine Mitarbeiterin des Sekretariats.


Als Ergebnisse des Projekts sind festzuhalten:

  • deutlich verbesserte Reflexion der eigenen Beratungshaltung gegenüber überschuldeten Migranten
  • zukünftig verstärkte Einbindung von ehrenamtlichen Kulturdolmetschern
  • Berücksichtigung kultureller und migrationsspezifischer Faktoren in den monatlichen Fallbesprechungen
  • Berücksichtigung von Migrationshintergrund als mögliches Kompetenzkriterium bei der Personalauswahl im haupt- und ehrenamtlichen Bereich
  • Fortführung der begonnenen und geplanten Maßnahmen (Erstellung eines Leitfadens für die Beratung von überschuldeten Migranten)


Das Projekt ist Bestandteil der vom Europäischen Integrationsfonds geförderten Prozesse zur Interkulturellen Öffnung in sozialen Unternehmen und wurde von zwei Moderatorinnen des Caritasverbandes für Stuttgart e.V. begleitet und unterstützt. Die Projektleitung lag beim Leiter der ZSB.

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